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Lindy Ave bringt ein Stück Eiffelturm von den Paralympics mit nach Hause

Bronzemedaille über 400 Meter der Startklasse T38 bei den Paralympics in Paris: Der Verband für Behinderten- und Rehasport Mecklenburg-Vorpommern (VBRS) ist stolz auf seine erfolgreiche Leichtathletin Lindy Ave. Nach Platz drei über 100 Meter und Gold auf der Stadionrunde bei den Paralympics 2021 in Tokio hat die gebürtige Neubrandenburgerin damit ihre dritte Paralympics-Medaille erkämpft – und es ist ein ganz besonderes Stück „Edelmetall“, denn das sechseckige Mittelstück auf der Vorderseite besteht aus original Eisen vom berühmten Eiffelturm!


Das Finale über 400 Meter in Paris gewann die Kolumbianerin Karen Tatiana Palomeque Moreno mit neuem Weltrekord von 58,67 Sekunden vor Luca Ekler aus Ungarn (59,35). Dritte wurde in 1:00:37 Minuten (Saisonbestleistung) Lindy, deren Bestzeit seit dem Triumph von Tokio – damals Weltrekord – bei 1:00:00 liegt. Was für ein grandioser Erfolg für den Schützling von Trainerin Heike Kemmler-Westphal beim Verein Leichtathletik inklusiv Greifswald, für die Mutti eines 2022 geborenen Sohnes, nachdem sie erst im August/September 2023 wieder mit dem Training begonnen hatte!

 

Kein Wunder, dass die 26-Jährige anschließend in der ARD-Sportschau sagte: „Diese Bronzemedaille hat einen größeren Stellenwert als Gold von Tokio. So schnell zurückzukommen, das kann ich nicht in Worte fassen. Das gelingt nicht jedem, und mit einer körperlichen Einschränkung ist es noch mal komplizierter. Ich musste von der Koordination bis zum Laufstil alles noch einmal neu lernen.“ Die ausgebildete Hauswirtschafterin ergänzte: „Ich weiß, dass mein Sohn heute zu Hause am Fernseher zugeschaut hat, und bin megastolz. Ich kann das nicht in Worte fassen, wie schön das ist. Ohne die Unterstützung meiner Familie würde ich diesen Erfolg nicht feiern können.“Inzwischen ist Lindy Ave wieder in der Heimat – und VBRS-Geschäftsführer Reno Tiede, der das 400-Meter-Finale ebenso wie MV-Landestrainerin Katherina Richter mit einer Delegation des Verbandes persönlich erlebte, zeigt sich noch immer restlos begeistert: „Lindy hat wieder gezeigt, was möglich ist, wenn man die richtige Einstellung hat, wenn man die Leistungsbereitschaft aufbringt und auch bereit ist, Entbehrungen in Kauf zu nehmen. Es gibt ganz viele Menschen, die häufig sehen, was nicht geht. Sie ist eine, die sieht, was geht, und es dann möglich macht. Körperliche Einschränkung plus Familie, alleinerziehende Mutter und dann eine paralympische Medaille, das können sich, glaube ich, aus MV-Sicht gesprochen 1,6 Millionen Einwohner als Vorbild nehmen. Lindy Ave ist einfach ein Aushängeschild für den Sport und die Gesellschaft“, so der 34-Jährige, der selbst als Goalballer zweimal (Rio de Janeiro 2016, Tokio 2021) an den Paralympics teilnahm.

 

Das gesamte VBRS-Team sagt Lindy Ave „danke für deine unermüdliche Willensstärke und die wunderbaren Momente, die du uns im Stade de France geschenkt hast“!

Foto: Tom Weller/DBS


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